15.09.: Crosswind und die Kunst des Loopings

Auch den heutigen Tag möchten wir euch nicht vorenthalten. Ob der intensiven Nutzung der Flugzeuge lautete die erste Tagesaufgabe: intensives putzen. Ihr fragt euch sicherlich zu recht, warum solche Dinge nicht schon am Abend vorher erledigt wurden. Doch nach sehr spätem Flugbetriebsende am Vortag wurde diese Aufgabe auf heute verschoben.

 

 

Bild 1: Klare Sicht ist alles

 

Somit konnte die erste Hürde des Tages erfolgreich genommen werden. Nach dem Frühstück und Briefing gegen 0700 UTC wurden die ersten Seile an die ASK geknotet.

 

Das südliche Brandenburg begrüßte uns mit herrlichstem Wetter und bot perfekte Bedingungen. Allerdings dauerte es nicht lange und der angekündigte straffe Wind stellte sich ein, welcher ziemlich genau quer zur Bahn stand. Dies führt zu Windenstarts mit bisweilen erstaunlichen Vorhaltewinkeln. Die guten Bedingungen wurden von allen so gut wie möglich genutzt. Alle Flugschüler erfliegen derzeit außer dem Turn die Inhalte des Prüfungsprogramms. Die Aspiranten für bronzene und silberne Leistungsabzeichen arbeiten nur noch an Details und die SZD bekommt auch Gelegenheit die Winde zu nutzen.

 

 

Bild 2: Irgendwas ist wohl witzig…

 

Gegen Nachmittag stellte sich eine nicht zu verachtende Rückenwindkomponente ein. Diese war weniger sicherheitskritisch, als daß sie uns nur mäßige Ausklinkhöhen bescherte. Die lokalen Wetterberichte sagten allerdings eine Besserung der Windrichtung vorher, sodass wir uns entschieden, die Situation auszusitzen. Selbige Wartezeit nutzten wir für eine kleine Theorieeinweisung.

 

 

Bild 3: Feldtheorie

 

Parallel dazu wurden diverse Theorien entwickelt, wie denn ein Looping zu fliegen sei. Erste, durchaus mutige Thesen, beziehen sich auf den geometrischen Zusammenhang zwischen jener Figur und dem Einheitskreis. Bekannterweise ist der Umfang des Einheitskreises gleich 2 Pi. Da diese Zahl mathematisch irrational ist, also unendlich viele Nachkommastellen besitzt, hat der Looping auch einen unendlich großen Durchmesser. 

 

Andere Thesen lassen schlussfolgern, dass ein perfekt geflogener Looping mit einem Lastvielfachen der Größe Pi geflogen werden muss. Wir werden versuchen, im Laufe des Lehrgangs diese Theorien zu beweisen oder zu wiederlegen.

 

 

Bild 4: perfekter Loop?

 

Nach entsprechender Wetterpause konnten wir uns der praktischen Umsetzung obiger Theorien widmen. Am Abend schwächte sich der Wind wieder ab, was natürlich zu weiterer intensiver Schulung genutzt wurde.

 

Bild 5: Abendliche Stimmung…

 

Die bereits einsetzende Dämmerung zwang uns die noch ausstehende Vorseilsuche nicht mit dem Seilrückholfahrzeug durchzuführen sondern im Rahmen einer luftgestützten Aufklärung beschleunigen. Mit dem Ergebnis, dass jener Vorgang morgen wiederholt werden muss. Am Abend wurde, nach dem Debriefing, noch ein kurzer Theorieslot abgehalten, wonach sich die meisten Teilnehmer relativ zügig ins Bett verabschiedeten. Ein solcher Lehrgang ist dann auch bisweilen anstrengend, daher verabschiedet sich nun auch der Autor.