15.06.: Erster Wettbewerbstag - 2 Durchgänge

Gestern fand das Eröffnungsbriefing für den Wettbewerb statt. Dort wurde recht schnell klar, daß das Wetter für heute sehr gut wird, allerdings die nächsten Tage eher mit vielen Wolken und Wind zu rechnen ist. Aus dem Grund ist die Ansage, heute zeitig loszulegen.

 

So wird der erste Start der Unlimited auf 0700 festgelegt, da deren Flugzeuge zum großen Teil draußen abgestellt sind und nicht erst über den Berg gezogen werden müssen. Das hört sich nicht nur zeitig an, sondern ist es auch. Insbesondere für die Wettbewerbsorganisation war die Nacht daher kurz.

 

Flugzeuge am Start aufbauen

 

Ein paar Minuten nach sieben wird es tatsächlich laut auf dem Platz und das Licht in der Box geht an. Also fliegen die Unlimited und dann die Sportsman jeweils die bekanne Kür bzw. die bekannte Pflicht.

 

Die ASK wird am Start vorbereitet

 

Seil einklinken...

 

Im Schlepp hat der Safetypilot noch etwas Zeit zum fotografieren

 

So bekommen wir bis in den frühen NAchmittag einen kompletten Wettbewerbsdurchgang geflogen. Die Sichten sind - untypisch für die Warmluft - atemberaubend und insbesondere am Morgen können wir uns noch über absolut ruhiges Messwetter freuen.

 

Der Startwagen - ein alter LO der Stöllner

 

Unterstützt werden wir dabei tatkräftig von den Stöllner Segelfliegern, sei es durch die Flugleitung, den Tankservice, die Nutzung des gelben Golf 1, der inzwischen kaum mehr auf der Straße zu sehen ist oder bei sonstigen Kleinigkeiten. Dafür schon einmal ein dickes Danke an alle, die hier mithelfen.

 

Da der Tag gut läuft und die Startleiter Thomas, Alex, David und Martin eine gute Schlagzahl an den Tag legen, wollen wir es wissen und gleich noch einen zweiten Durchgang fliegen. Also gibt es nur die für die Jury notwendigen Pausen und wir werfen ein Flugzeug nach dem anderen in die Box.

 

Der Fox im Schlepp. Nein, das Bild ist nicht unscharf, es ist so heiß

 

Auch wenn es die Anfänger erst nicht glauben wollen, Kunstfliegen ist in erster Linie eine mentale Herausforderung. Der Mensch ist nicht ursprünglich für die dreidimensionale Bewegung in der Luft konstruiert, hat es aber dank Technik geschafft, dies trotzdem hinzubekommen. Um mit den Anforderungen des Figurenfliegens, orientierens in verschiedenen Fluglagen und Ertragen von Drehungen und Beschleunigungen zurechtzukommen, ist mentale Vorbereitung am Boden unerläßlich. Deswegen "fliegt" jeder sein Programm am Boden mehrfach durch, um in der Luft nicht lange nachdenken zu müssen. Eine per Spraydose auf den Boden gesprühte Box hilft beim Üben...

 

David beim mentalen Vorbereiten des Fluges

 

Also fliegen dann die Sportsmen, die Unlimited und zum Schluß die Advanced noch ihren zweiten Durchgang. Gegen Ende des Tages, als ca. 2000 der letzte Teilnehmer in die Box fällt, sind wir glücklich und zufrieden, den Tag so erfolgreich genutzt zu haben - gleichzeitig aber auch froh, Feierabend machen zu können. Insbesondere für die Jury und die Diensthaber am Start ist so ein Vorhaben sehr anstrengend, aber notwendig, um die Teilnehmer zum Fliegen zu bringen.

 

Der Salto als einer der letzten Teilnehmer der Advanced

 

Nach und nach werden dann am Abend die Flugzeuge eingehallt und abgebaut, da über die Nacht eine dicke Kaltfront angekündigt ist, die im Radar auch schon zu sehen ist und ordentlich Funken produziert. Nach dem Abendessen treffen wir uns noch alle am Bierwagen. Als es dann langsam dunkel wird, kommt die Front schon vorbei und es beginnt, in Strömen zu gießen. Da die Wettervorhersagen für morgen mies sind, finden die geschäftstüchtigen Helfer auf dem Bierwagen schnell Abnehmer für das Altenburger Faßbier...

 

Es ist Mitternacht, der Tagebuchschreiber geht mit einer halben gerissenen Rolle in die Rückenlage. Ein paar Unentwegte feiern weiter...